So mancher hat schon etwas läuten gehört vom Reform­pro­zess der EKHN (Evang. Kirche in Hessen und Nassau), zu der sich auch unsere Evan­ge­li­sche Kir­chen­ge­meinde Schaaf­heim zählt. Aber was steckt dahin­ter und was kommt auf die Kir­chen­mit­glie­der in den nächs­ten Jahren zu?

Das Wich­tigste zuerst: an der Gemein­de­ar­beit vor Ort wird sich nicht viel ver­än­dern, vor allem in unserer Kir­chen­ge­meinde, in der schon seit langer Zeit ein Groß­teil der Arbeit von Ehren­amt­li­chen zuver­läs­sig und kom­pe­tent getra­gen wird. Was sich ver­än­dern wird, sind vor allem die Struk­tu­ren und Ver­wal­tungs­or­gane; sie werden der heu­ti­gen Zeit ange­passt und sollen bei dieser Gele­gen­heit auch gleich, wie man so schön sagt, „schlan­ker“ werden, also spar­sa­mer. Gespart werden muss auch bei den Gebäu­den und beim Personal.

Zur Zeit gibt es zwei Gremien, die sich damit befas­sen, wie die Vor­ga­ben unserer Lan­des­kir­che (EKHN) hin­sicht­lich Ver­wal­tung und Kosten am sinn­volls­ten umge­setzt werden können. Die soge­nannte „Steue­rungs­gruppe“ plant die neue Orga­ni­sa­ti­ons­form der fünf Kir­chen­ge­mein­den in der soge­nann­ten „Nach­bar­schaft“ (neben Schaaf­heim sind das Schlier­bach, Baben­hau­sen, Har­res­hau­sen und Sicken­ho­fen-Her­gers­hau­sen). Diese fünf Gemein­den werden in Zukunft eng zusam­men­ar­bei­ten. Das erfor­dert auf der einen Seite mehr Mobi­li­tät (ganz prak­tisch, etwa wenn Sit­zun­gen im Nach­bar­ort statt­fin­den, aber auch mental, wenn es darum geht, andere Men­schen ken­nen­zu­ler­nen und Ver­trauen auf­zu­bauen); auf der anderen Seite können die bis­he­ri­gen Ver­ant­wor­tungs­trä­ger (zum Bei­spiel aus den Kir­chen­vor­stän­den) ihre Kom­pe­ten­zen zusam­men­füh­ren und sich gegen­sei­tig unterstützen.

Auch bei der Grup­pen­ar­beit erwei­tert sich für alle die Auswahl, wenn man über den Tel­ler­rand schaut und fest­stellt, was für inter­es­sante Ange­bote es in den Nach­bar­ge­mein­den gibt. Für die Gemein­de­mit­glie­der heißt das viel­leicht, nicht nur zum Super­markt und zur Mucki­bude in den Nach­bar­ort zu fahren, sondern auch zum Musi­zie­ren oder zum Bibel­ge­spräch. Manche tun das sowieso schon seit Jahren, weil sie in der Nach­bar­schaft Freunde gefun­den haben.

Das zweite Gremium befasst sich mit dem soge­nann­ten GBEP (= Gebäude-Ent­wick­lungs-Prozess). Damit die Kosten für Erhal­tung und Bewirt­schaf­tung unserer Gebäude uns in den nächs­ten Jahren und Jahr­zehn­ten nicht davon­lau­fen, müssen wir genau über­le­gen, auf welche Gebäude sich auch auf lange Sicht das kirch­li­che Leben kon­zen­trie­ren lässt. (Eine bemer­kens­werte Info am Rande: Anfang der 70er Jahre wurde in Deutsch­land jeden Tag (!) ein neues Gemein­de­haus ein­ge­weiht! Und nun kommen diese Gebäude in die Jahre, ganz abge­se­hen vom Thema Ener­gie­ef­fi­zi­enz…). Um nun die Prio­ri­tä­ten zu setzen, muss jedes kirch­li­che Gebäude in die Kate­go­rie A, B oder C ein­sor­tiert werden. A heißt: wird wei­ter­hin von der Lan­des­kir­che unter­hal­ten wie bisher. B bedeu­tet: wird in Dach und Fach erhal­ten (also die nötigs­ten Repa­ra­tu­ren werden gemacht). Und C heißt: für dieses Gebäude müssen andere Finan­zie­rungs­mög­lich­kei­ten gefun­den werden – das kann Ver­mie­tung bedeu­ten, aber auch Verkauf, ein För­der­ver­ein, eine Umnut­zung oder oder…

In den beiden Gremien sitzen Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­ter aller betei­lig­ten Kir­chen­ge­mein­den (inzwi­schen kennt man sich schon viel besser als am Anfang und schätzt sich sehr!); viele sind aus dem Kir­chen­vor­stand, und die Pfar­re­rin­nen und Pfarrer sind dabei. Je nach Thema werden Fach­leute, etwa aus der Kir­chen­ver­wal­tung, dazu geholt.

Die nächste Gemein­de­ver­samm­lung zum Thema wird in Schaaf­heim am 23. Februar 2025 nach dem Got­tes­dienst im Gemein­de­haus statt­fin­den (anschlie­ßend kann man dann gleich noch zur Bun­des­tags­wahl gehen – wahr­schein­lich). Wer neu­gie­rig ist, kann aber gerne auch vorher schon die Men­schen aus unserer Gemeinde anspre­chen, die in den beiden genann­ten Gremien sitzen: Heide Rosew­sky, Stefan Winter (GBEP), Chris­tiane Seresse und Marcus David.